Goodbye K40 – Willkommen xTool M1

Auf dem Markt der home-tauglichen Lasercutter und -gravierer hat sich etwas getan. Die Firma xTool hat gleich ein ganzes Sortiment von solchen Geräten samt Zubehör im Angebot. Zeit, sich mal etwas Neues anzusehen.

Der K40-Laser hat mir gute Dienste geleistet. Mit seiner CO2-Laserröhre hat er eine ausreichende Leistung für meine Projekte gehabt, auch wenn ich nie wirklich daran geglaubt habe, dass das 40 Watt sind, die er leistet. Das Handling hat mich allerdings gestört. Die Arbeitsfläche von etwas mehr als DIN A4 stand in keinem vernünftigen Verhältnis zur Gerätegröße, die ihrerseits wohl eher an die Abmessungen der Laserröhre angepasst war. Eine CO2-Laserröhre benötigt im Betrieb auch immer einen Kühlkreislauf mit Wasser oder einem ähnlichen Medium. Damit verbunden war dann auch das Pumpenreinigen und der ständige Kampf gegen Algen und Verschleimung des Wasserreservoirs. Die Präzision der Schnitte war für meine Zwecke ausreichend. Da aber die Linearführungen auf Delrin-Rädern basieren, ist irgendwann ein Tausch der abgenutzten Räder notwendig. Neben diversen Umbauten war noch eine Erweiterung der Arbeitsfläche geplant, zu der ich aber nie gekommen bin.

Ich habe mich dann im Januar 2023 entschieden, den K40 abzugeben und fand auch schnell einen Käufer, der ganz froh war, dass alle Umbauten schon erledigt waren. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird der Laser sogar Basis der Gründung eines kleinen Gewerbes werden. Es zeigte sich auch hier wieder, dass sich der schonende Umgang mit den Geräten beim Wiederverkauf auszahlt. Der oben angesprochene Wasserkreislauf sorgte dann bei der Transportvorbereitung nochmal richtig für Spaß, da mir das komplett gefüllte Wasserreservoir entglitt und sich das Wasser auf dem Waschküchenboden verteilte. Ich war mir beim Verkauf noch gar nicht so absolut sicher, dass der M1 von xTool die Nachfolge antreten würde.

Die Entscheidung ging dann aber doch sehr schnell, nachdem ich diverse youtube-Videos konsumiert hatte. Dass gerade ein gutes Angebot von xTool gemacht wurde und mein Freund Florian das gleiche Gerät bestellt hatte, forcierte dann den Entschluss. Bis auf den Luftfilter habe ich die Vollausstattung mit 10Watt bestellt. Hätte es eine höhere Leistungstufe gegeben, wäre meine Wahl darauf gefallen, denn ich hatte ja schonmal mit einem Lasermodul Tests gemacht, die nicht so erfolgreich verliefen.

Das 10Watt-Modul des M1 ist ein Diodenlaser, der über eine spezielle Ablenktechnik eine bessere Leistungsausbeute erreichen soll. Es hätte von xTool natürlich auch noch die D1-Serie gegeben, die aktuell bis zu 20 Watt liefert. 40Watt sind auch schon fertig entwickelt. Leider haben diese Geräte aber keine Einhausung, die ich als absolute Vorraussetzung sehe. Der Laser samt Zubehör kam dann binnen zwei Wochen in drei Paketen bei mir an.

Ich hatte schon vorher den Unboxing-Videos entnommen, dass verbeulte Pakete kein Problem darstellen, da das Gerät sehr gut geschützt verpackt ist.

Eine bunt bedruckte Box in der äußeren Versandkiste.

Wie gesagt: An Polstern wurde nicht gespart.

Das Gerät zeigt sich. Die Kisten links und rechts beinhalten Verbrauchsmaterial und Zubehör.

Sofern man den Zubehörumfang „Wabentisch“ nicht bestellt hat, leisten diese Füße gute Dienste um das Gerät höher zu stellen, was notwendig wird, wenn die Werkstücke dicker sind.

Die Rotationseinheit ist in zwei Versionen erhältlich. Der oben gezeigte Umfang stellt die Basisausstattung dar. Über zwei Walzen wird das Werkstück gedreht. Der links in der Kiste liegende Zusatzarm hilft bei problematischeren Formen.

Durch diesen Umfang wird das RA2-Kit zum RA2pro-Kit. Es besteht aus einer Spannvorrichtung, einem Dreibackenfutter, die man in ähnlicher Art von der Drehmaschine kennt. Auch hier kommt noch ein Hilfsarm hinzu (oben rechts im Bild).

Das war aber noch längst nicht alles. Unter der Abdeckhaube des Geräts liegt weiteres gerätespezifisches Zubehör.

Ein Abluftschlauch, das Netzkabel und der Trafo, ein Messerset zum Folien/Papier schneiden und ein Adapterset für den Abluftschlauch.

Meiner Meinung nach, kann man einen Lasercutter, speziell im Cutterbetrieb, nur sinnvoll mit einem Wabentisch betreiben. xTool bietet hier ein Set inklusive Riserplattform an. Ein sehr sinnvolles Kit um auch dickere Werkstücke zu bearbeiten. Für das Rotationstool eigentlich sogar zwingende Vorraussetzung.

Ein hervorragend gefertigter Wabentisch, der die gesamte Arbeitsfläche des Lasers abdeckt.

Diese magnetischen Fixierplatten sind auch dabei. Leicht verzogene Sperrholzplatten lassen sich damit nahezu komplett plan auf den Wabentisch ziehen und fixieren und ermöglichen somit eine unproblematische Bearbeitung. 

Der Riser besteht aus zwei Seitenteilen und getönten Scheiben vorn und hinten. Im Rechteck aufgestellt dient er als Basis für das M1-Gerät. Alles sieht dann wie „aus einem Guss“ aus.

Beim Riser mit Wabentisch hat xTool vieles richtig gut gemacht, leider aber auch Kleinigkeiten eher schlecht: Zum Einen dichtet die vordere und hintere Scheibe prinzipbedingt nicht ab. Ein deutlicher Spalt bleibt immer an der oberen Kante. Die Griffmulde unten sehe ich ebenso als Problem. Beide Öffnungen lassen sowohl Rauch ausströmen als auch  im zugegebenermaßen extremen Fall Laserlicht austreten.

Den oberen Spalt klebe ich meist mit Kreppband ab. Das ist zwar nicht schön, aber es hilft.

In einer weiteren Schachtel kam dann noch das Air Assist Set an. Prinzipiell ist das genauso konstruiert, wie ich es auch beim K40 schon hatte. Eine Luftpumpe bläst über einen Schlauch und eine Düse in Richtung des Laserstrahls auf das Werkstück. Schmauchspuren werden dadurch fast vollständig vermieden und die Schnitte werden wesentlich sauberer durchgeführt. Es ist auch als Vorteil für die Linse im Strahlengang zu sehen, da der beim Lasern entstehende Staub von der Linse weggeblasen wird. Die gelieferte Pumpe ist übrigens von sehr guter Qualität. Bei meiner Pumpe aus dem Aquaristikhandel hatte ich mit Druckstößen zu kämpfen. Hier habe ich das nicht feststellen können. Zudem ist die auf Gummifüßen gelagerte Pumpe im Betrieb sehr ruhig. Die Düse am Laserkopf lässt sich bei Bedarf abnehmen, da sie magnetisch fixiert ist. Sogar an eine sinnvolle Lagerung der Düse wurde gedacht. Allerdings ist ein leicht zu bewältigender  jederzeit reversibler Umbau am Laserkopf und am Gehäuse des Gerätes notwendig. Auch hier wieder ein kleines „Aber“. Die Schlauchführung vom Basisgerät (M1) durch den Riser und aus dem Riser heraus ist nicht sinnvoll ausgelegt. Zwar hat man schon in allen betroffenen Teilen Aussparung vorgesehen, aber so richtig stimmig sieht das nicht aus.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen von bereits erfolgten Tests.

Die Schmauchspuren stammen noch vom K40. Das Brettchen war ein Abfallstück.

Die Wespe ist der Hit in der Familie und hat schon eine gute Verbreitung gefunden.

Ein Wort zur Leistung des Lasers. Es war mir schon klar, dass ein Diodenlaser nicht die Leistung eines CO2-Lasers bringen wird. So ist es dann auch. 4mm Sperrholzplatten werden bei 100% Leistung mit einer Geschwindigkeit von 3mm/s geschnitten. Der Strahl ist auch offensichtlich gut fokussiert, sodaß die Schnitte recht sauber werden. Bei Metall wird es schwierig. Schneiden geht eh nicht, – ging auch mit dem K40 nicht. Da braucht es gewaltig mehr Leistung. Aber zunächst war ich doch etwas enttäuscht, als ich auch keine Gravur auf Alu schaffte. Das war doch für den K40 überhaupt kein Problem. Es lag an der Einstellung. Ich hatte versucht im Vektormodus zu lasern. Da kommt nichts Sichtbares heraus. Ganz anders im Rastermodus. Hier klappt das hervorragend.

Hier kam auch schon das RA2, die Rotationseinrichtung, zum Einsatz. An diesem Beispiel zeigte sich dann auch der Vorteil der eingebauten Innenraumkamera zur Positionierung.

Die Gravur in Nahaufnahme.

Die Trinkflasche meiner Frau musste natürlich auch ein Design bekommen. Hier habe ich den zweiten Modus des M1, nämlich das Folienplotten, genutzt. Ich habe mit voller Absicht ein recht filigranes Design gewählt und ein sicheres Scheitern erwartet. Umso erstaunter war ich, als ein fehlerfreies Ergebnis kam. Es ist hochinteressant zu beobachten, welche Wege der Laser-/Scheidkopf macht, damit das Messer richtig ausgerichtet wird. Leider sind mir dann beim weiteren Bearbeiten ein paar kleinere Fehler unterlaufen, so dass ein paar winzige Details fehlen. Hat jemand gemerkt, dass beispielsweise die Nase fehlt. Vergleiche dazu die Laserzeichnung weiter oben. Ich kann aber zu meiner Ehrenrettung sagen, dass das meine erste Arbeit mit PVC-Folien war.

Ist trotzdem ganz gut geworden. Ich habe abschließend noch eine Lage Klarlack darübergesprüht.

xTool unterhält sowohl Gruppen in sozialen Netzwerken als auch eine Projektsammlung. Hier habe ich dann eine chinesische Laterne ausgewählt, die eigentlich für den D1 konzipiert ist. 

Die Vorlage ist eigentlich für 3mm dickes Sperrholz ausgelegt. Leider mussten aber alles Passungen nachgearbeitet werden. Das Holz hätte bestenfalls 2,5mm stark sein dürfen.

Das soll es mal zunächst als Vorstellung des M1 mit Zubehör gewesen sein. Zum K40 kann ich jetzt leider nicht mehr viel sagen bzw. Fragen beantworten, da er nicht mehr hier ist.

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