Gewinde einpressen

Der Eine oder Andere mag sich noch an ältere Beiträge von mir erinnern, in denen ich gezeigt habe, wie man Muttern heiß einpressen kann. Das geht mittlerweile wesentlich eleganter.

 

Für diverse Anwendungen ist es sinnvoll Schraubverbindungen aus Metall zu benutzen. Bei kleineren Gehäusen reicht es oft aus, das Loch für eine Schraube einfach etwas kleiner zu drucken und dann die betreffende Schraube direkt in das Loch hineinzudrehen.

Sobald die Verbindung aber etwas besser halten soll und vielleicht sogar gelegentlich gelöst werden soll, ist die Methode nicht mehr zu empfehlen, da der Kunststoff nicht genügend Stabilität aufweist. Zwei Methoden bieten sich an.

In der auch von mir genutzten klassischen Methode, konstruiert man einen Platz für eine Sechskantmutter in das zu druckende Werkstück. Das kann ruhig genau das Abmaß der Mutter sein, denn man kann die Mutter heiß ins Material einschmelzen. Ich habe das mal irgendwo beschrieben.

Eine wesentlich elegantere und leichter zu handhabende Variante ist aber die Nutzung von Einpressmuttern. Aufgrund von diversen Tests, die ich unter anderem auf dem beliebten Videokanal gesehen habe, benutze ich die Gewindeeinsätze von Ruthex.


Wie immer der Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für den Käufer werden die Waren aber dadurch nicht teurer. 

In den gedruckten Teilen sieht man nun an der Stelle, an der das Gewinde eingesetzt werden soll, ein etwas größeres Loch vor. Wie groß genau, sieht man auf der Packungsinnenseite. Dort werden alle Daten beschrieben.

Beim 3D-Druck gibt es ja meist geringe Abweichungen zwischen gedrucktem Loch und dem, was man konstruiert hat. Das sollte man durch Tests einigermaßen im Griff haben.

Die obere Kante des Loches versehe ich mit einem kleinen Bohrer mit einer ganz leichten Fase. Man tut sich dann leichter mit der Positionierung.

Der Gewindeeinsatz wird nun mit der glatten Seite in dem Locheingang platziert.

Bei dem Loch im Bild, habe ich die Fase eigentlich schon fast zu groß gemacht. Jetzt kommt ein Lötkolben ins Spiel.

Mit dem Lötkolben kann man den Gewindeeinsatz erhitzen und dann in das Material eindrücken. Das Drücken darf nicht zu schnell erfolgen, denn das Material soll die Zähne umfließen können. Ich habe eine Temperatur etwa bei der Drucktemperatur (hier PLA) gewählt.

Es ist weder sinnvoll noch notwendig eine Drehbewegung mit dem Kolben durchzuführen, da dadurch eher Material verdrängt wird und die Gefahr des Auswanderns aus dem Lochmittelpunkt wächst.

Bei meinem Gehäuse hat das gut funktioniert.

 

Die Gewindeeinsätze von Ruthex gibt es übrigens bei Amazon in unterschiedlichen Packungen. Ich habe die 270er Box mit Einsätzen für M2, M3, M4 und M5 genommen. Hier habe ich den größten Nutzen für mich gesehen. Hinweis zur Transparenz: Die Packung habe unabhängig von jeglichem Sponsoring mit eigenem Geld bezahlt.

https://amzn.to/373ijxT

Das selbst konstruierte Gehäuse ist übrigens für eine ESP32-Cam mit WLAN, Akku und Ladekontroller. Besteht Interesse?

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