In einem der ersten Beiträge zur bq Witbox sah es so aus, als wenn der Drucker Probleme bekommt, sobald die Druckfläche mit vielen einzelnen Teilen belegt ist. Das wollte ich mit dem jetzt zur Verfügung stehenden Drucker nochmal nachprüfen. Damit der neue Test auch noch einen anderen Aspekt abdeckt (nämlich die Prüfung der Maßhaltigkeit bei beweglichen Teilen), suchte ich mir ein Funktionsteil in thingiverse. Die Wahl fiel auf eine Energiekette. An dieser Stelle ein Dankeschön an den Ersteller dieser hervorragenden Arbeit, nickolastd21.
Das Druckfile wurde, wie allgemein bei mir üblich, mit Simplify3D erstellt. Ich kann es gar nicht oft genug hier schreiben: Zumidest gegenüber Slic3r ist dieser Slicer für meine Druckaufgaben wesentlich besser geeignet. Auf der Druckplatte sieht es dann schon recht gut gefüllt aus, die Kette soll ja sinnvoll sein:
Insgesamt 10 Kettenglieder, ein Anfangs- und ein Endteil tummeln sich da auf der Platte. Es wurde mit 20%-Füllung und 0,25mm Layerhöhe gearbeitet. So sieht das übrigens in der Druckvoransicht aus:
Das ist vor allem wegen der Supportstrukturen interessant. Der Druck wurde mit diesem gcode-File gestartet. Ich habe übrigens bisher die Witbox nur mit der SD-Card betrieben. Ein externer Rechner zum Steuern war noch nie am Gerät. Das Ergebnis sieht so aus:
Die Teile wurden vollkommen fehlerfrei gedruckt. Sie haben keinerlei Versätze und zeigen das schon aus dem zurückliegenden Artikel bekannte gute Oberflächenfinish. Nächster Schritt: Abnehmen der Teile vom Druckbett und Entfernen der Supportstrukturen.
Dass die Unterseiten nicht so glatt sind, liegt an meiner relativ schlampigen Art des Aufbringens Kaptonbandes auf das Druckbett. Aber es funktioniert als Adhäsionshilfe hervorragend. Supportstrukturen ließen sich zu 95% Rückstandsfrei per Hand entfernen, – auch ein Verdienst von Simplify3D.
Dadurch, dass ich den ersten Layer immer ziemlich „aufquetsche“ ist er auch immer etwas in die Breite gedrückt. Das ist bei solchen Teilen nicht hilfreich. Dies zu Beseitigen war dann der größte Aufwand (10 Minuten) in der Nachbearbeitung.
Die Kette wurde jetzt zusammengebaut und die Gelenke arbeiten sehr geschmeidig.
Aus diesem Test ziehe ich das Fazit, dass die bq-Witbox keineswegs Probleme damit hat ein vollgepacktes Druckbett ordentlich auszudrucken. Ein vollkommen reibungsloser Druck brachte passgenaue Teile heraus. Die Druckgeschwindigkeit wurde auch diesmal im üblichen Rahmen gehalten.
Klar ist, dass beim ersten Test vor ein paar Monaten, die Druckerelektronik defekt war. bq hatte es aber laut eigener Aussage auch nicht geschafft das File mit einem anderen Drucker zu drucken. Zu der Zeit habe ich die Witbox-Files noch mit Slic3r erzeugt. Lag es daran?
Man könnte es jetzt Rehabilitation nennen. Zur Absicherung drucke ich gerade zwei Skulpturen, die nahezu das gesamte Druckbett einnehmen. Mal schauen, ob das was wird. Bis jetzt läuft alles glatt.