Wichtiger Hinweis:
Ich möchte diesem Beitrag vorausschicken, dass er Bilder von gedruckten Skulpturen enthält, die unbekleidete weibliche Körper darstellen. Wer sich daran stört, sollte diesem Beitrag nicht weiter lesen.
Ein letzter Beitrag zur Überprüfung, ob die bq Witbox in der Lage ist, großfläche und auch großvolumige Drucke durchzuführen. Ich habe mir zu diesem Zweck eine Druckdatei ausgesucht, die ich schon vor einiger Zeit aus meinem Lieblingsarchiv thingiverse geladen habe. Ich möchte mich an dieser Stelle für die tolle Arbeit von helderk bedanken.
Die sehr schöne Pose einer Frau habe ich auf dem Druckbett im Slicer so positioniert, dass sie zweimal auf das Druckbett passte.
Ich hatte die Figur vorher schon einmal einzeln ausgedruckt. Dabei gab es bei den Fingern Probleme. Die meisten Finger waren nur zur Hälfte vorhanden, da der Druck an den Fingerspitzen beginnt und dort aufgrund der Größe offensichtlich schlecht auf der Druckfläche hält. So schiebt sich eine kleine Filamentkugel hin und her, – ein Finger wird es nicht.
Um diesem Problem zu begegnen und außerdem mal etwas Neues auszuprobieren habe ich den Slicing-Vorgang unter Anwendung eines Rafts gestartet. Ein Raft ist eigentlich nichts anderes als eine gedruckte Basisplatte, auf der dann anschließend das eigentliche Modell gedruckt wird. Die Einstellungen in Simplify3D sehen so aus:
Es war mein erster Versuch zur Nutzung eines Rafts und deshalb sind die Einstellungen aus den Grundeinstellungen übernommen worden. Nachdem der Slicer seine Arbeit getan hat, sieht der gcode in der Voransicht so aus:
Nach einigen Stunden kommt dann dieser Druck heraus:
Grundsätzlich wieder ein hervorragender Druck, der die Präzision der Witbox eindrucksvoll unterstreicht. Leider ist das Problem der Finger gleich geblieben. Trotz Raft sind die Finger nicht vollständig.
Die Beschichtung des Druckbetts mit Kaptonband hat sich mittlerweile absolut bewährt. Die Anhaftung ist gerade bei so großen Flächen sehr groß. Mit dem mitgelieferten Spachtel lässt sich der Druck ablösen.
Dort wo das Material zu dicht haftet und der Spachtel sich nicht einschieben lässt, hilft ein Cuttermesser.
Die Unterseite ist vielleicht auch ganz interessant, wenn sie abgelöst ist.
Die beiden Damen ohne Druckbett ….
Diese hübschen Damen benötigen kein Korsett. Deshalb geht es weiter mit der Beseitigung der Stützstrukturen.
Einer der letzten Schritte ist die Trennung der Skulpturen vom gedruckten Raft. Das sollte mit großer Sorgfalt und sehr vorsichtig passieren um Brüchen der Skulpturen vorzubeugen. Sinnvollerweise sollte immer das Raft vom Druckgegenstand abgehoben werden, da das Raft einigermaßen flexibel und biegsam ist, – der Druckgegenstand ist es in der Regel nicht. Zieht man die Skulptur vom liegenden Raft ab, ist der Bruch vorprogrammiert.
Das Raft ohne Damen sieht dann so aus:
Die „befreiten“ Damen folgen …
Beim Anblick der gesammelten Reste wie Raft und Stützstrukturen kam mir ein Gedanke …
Wie verteilt sich Nutzmasse zu Abfall? Das wiegen wir aus. Zuvor eine Information: Gedruckt wurde mit PLA. Die Figuren sind innen zu 10% gefüllt und die Außenflächen sind in drei Lagen ausgelegt. Eine Skulptur wiegt …
… 83 Gramm. Der Abfall wiegt …
… 91 Gramm. Bei zwei Figuren sind das also 166 Gramm zu 91 Gramm. Gut 35 Prozent der gesamten Druckmasse sind also Abfall. 65 Prozent sind Nutzen. Das sollte man sich immer vor Augen halten, denn auch der Abfall ist Filament und kostet daher Geld, – von der notwendigen Energie haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Das mit den Fingern ist ärgerlich. Ansonsten bin ich mit der Druckleistung der Witbox sehr zufrieden.
Hallo Herr Sturm,
Könnten sie mir die einstellungen von symplify für die Witbox zukommen lassen oder wurde das mit den vorkonfigurierten Einstellungen von simplify gedruckt?
Hallo,
ich habe da etwas angepasst. Einstellungen werde ich zusenden.
Damit auch andere Interessenten etwas davon haben, veröffentliche ich die Screenshots meiner Einstellungen in einem Teil 9 zur Witbox.