Formware 3D Slicer – Der Wechsel

Ich war nie wirklich zufrieden mit „meinem“ Slicer für die Vorbereitung von SLA-Drucken. Gleich zu meinen ersten Versuchen mit diesem Druckverfahren hatte ich mich für den Lychee Slicer in der kostenlosen Variante entschieden. Das war eher eine Mehrheitsentscheidung aufgrund meiner Recherche im Netz. Lychee schien zu dem Zeitpunkt recht beliebt zu sein. An einigen Stellen bin ich allerdings unzufrieden mit der Software. Ich brauchte etwas Neues.

Die Gründe, warum ich mit Lychee Slicer nicht mehr zufrieden bin und es eigentlich auch nie war, sind vielfältig. Da ist zum einen das Konzept des Entwicklers bzw. des entsprechenden Vertriebs, die kostenlose Variante quasi als Appetitanreger zu nutzen.

Es gibt viele sinnvolle Funktionen und prinzipiell ist auch der Workflow in Ordnung. Aber man merkt doch recht schnell, dass jede weitergehende Konfiguration der Bezahlvariante vorbehalten bleibt. Da ist beispielsweise das Fehlen der Editiermöglichkeit von Supports zu nennen. Ich will das hier nicht zum Review der Software ausnutzen, aber erwähnt werden sollte auch, dass die seit langem vielfach bemängelte Drucker- und Resinkonfiguration einfach nicht weiterentwickelt wird. Der letzte Punkt meiner Kritik ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich mag die Oberfläche von Lychee überhaupt nicht. Sie hält sich an keinerlei Konventionen, ist augenermüdend und für meine Begriffe unaufgeräumt.

Scheinbar stehe ich aber mit meiner Meinung zur Oberfläche recht allein da, denn die anderen bekannten Slicer machen es sehr ähnlich.

Lychee bietet zur Freischaltung der erweiterten Funktionen. Die Pro-Version für SLA-Druck, – Lychee kann mittlerweile auch Filament, kostet im Abo jährlich knapp 60 USD. Mich stört da weniger der Preis. Aber mich stört der Abogedanke. Als privater Hobbyanwender möchte ich einfach kein Softwareabo abschließen. 

Also begab ich mich auf die Suche nach einer neuen Slicer-Software.

Sehr schnell bin ich auf eine Slicer-Software aufmerksam geworden, die ich bis dahin überhaupt nicht kannte: Formware 3D

Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Ich schreibe diesen Artikel aus freien Stücken und bekomme von niemandem dafür irgendwelche Benefits.

Formware bietet eine Testversion an, mit der man bei vollem Funktionsumfang 30 Tage lang die Software testen kann. Die habe ich mir dann auch nach obligatorischer Registrierung heruntergeladen und meine ersten Versuche gemacht. Die Installation lief problemlos ohne besondere Anforderungen ab. Beim Start kommt ein Hinweisfenster bezüglich der Restlaufzeit der Testversion.

Der Screenshot ist schon mit der gekauften Software erstellt worden. Nach dem Probieren in der Testversion war ich sehr zufrieden mit den Möglichkeiten und der sehr performanten Oberfläche. Die konsequente Workflow-Orientierung in Kombination mit einer hellen windowstypischen Darstellung gefiel mir besonders gut. In der Mitte der rechten Bildseite sieht man ein Symbolband, das genau den Workflow abbildet. Wie das Meiste in der Oberfläche, ist auch dieses Workflowband vollkommen frei konfigurierbar, sofern man mehr oder weniger oder andere Elemente benötigt.

Meine Versuche führten schnell zu dem Schluss die Software zu kaufen. Die Software kostet in der Personal-Edition einmalig knapp 130€. Die Commercial-Edition kostet einmalig 300€. Funktional unterscheiden sich die beiden Versionen in keiner Weise. Die Commercial-Edition lässt sich im Gegensatz zur Personal-Edition auf zwei PCs gleichzeitig installieren und erlaubt einen kommerziellen Einsatz. Die Definition „kommerzieller Einsatz“ ist nicht so ganz nachvollziehbar. Hier geht es wohl eher um den Käufer der Software, also ob es eine natürlicher Person oder ein Unternehmen ist. So ganz schlau wurde ich aus den Hilfsinformationen nicht. 

Eine Suche im Internet nach legalen Quellen für die Software brachte das Ergebnis, dass der 3DPartnershop die Software bereits für 95€ anbietet. Dazu zwei Anmerkungen:

  1. Ich habe über den Chat von Formware in Erfahrung bringen können, dass der 3DPartnershop ein legaler Reseller der Software ist. Formware vertritt eine Zero-Rabatt-Strategie. Der 3DPartnershop könnte wohl aufgrund hoher Abnahmezahlen einen guten Preis anbieten.
  2. Während der Kaufabwicklung im 3DPartnershop kommt irgendwann das Feld für einen Rabattcode. Man könnte ja mal nett über den Chat des Shops nachfragen, ob für einen Hobbyanwender ein Code denkbar wäre. Mehr will ich dazu nicht sagen.

Hier noch drei Impressionen der Konfigurierbarkeit des Software:

Einstellmögllichkeiten der Oberfläche.

Die Einstellungen der Druckprüfung.

Das die beste Belichtungskonfiguration, die ich bisher bei Slicern gesehen habe.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Formware 3D Slicer sehr stark profilorientiert angelegt ist. Man kann also für verschiedene Zwecke sehr viele Einstellungen mit einem Schlag festlegen.

Ich denke mal, ich werde in nächster Zeit (wann auch immer das ist) hier einen Workflow mit Formware 3D durchgehen. Mein erster Druck aus dieser Software  läuft übrigens gerade. Er ist mit über 5000 Schichten fast fertig und sieht sehr gut aus.

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Dr.Thodt

Danke für den Artikel. Genau so wie dir ging es mir auch und ich bin ebenfalls bei Formware 3D gelandet.

Eine kleine Anmerkung noch: leider ist hier nicht ersichtlich, wann du den Artikel geschrieben/veröffentlicht hast. Das führt leider dazu, dass man nicht weiß wie aktuell die Informationen sind. Ist ne „Krankheit“, die mir in letzter Zeit sehr oft bei Webseiten auffällt.